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Morgi's Logbuch

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Eintrag #1

23.10.2005

Puerto de Mogan 23.10.2005 Nun sind wir seit 1 Woche in Puerto de Mogan ,Gran Canaria.Vor 7 Jahren haben wir in diesem Hafen die MORGI gekauft,deshalb fuehlt es sich hier ein bisschen wie "nach Hause kommen" an.Von hier aus wollen wir Ende Dezember in die Karibik starten.Gluecklicherweise hatten wir schon im Februar einen Liegeplatz im Hafen reserviert,da alle Marinas auf den Kanaren wegen der Atlantic Rally for Cruisers ,ARC, zu der 300 Schiffe erwartet werden ,ueberfuellt sind. Wir verbringen unsere Zeit damit,kleinere Arbeiten am Schiff zu erledigen ,ansonsten geniessen wir das herrlich schoene Wetter mit bis zu 30 Grad Tagestemperaturen und nachts nicht kuehler als 20 Grad. In 2 Wochen wollen wir das Schiff noch einmal fuer 1 Woche aus dem Wasser nehmen,um das Unterwasserschiff mit neuem Antifouling zu streichen.

Aber der Reihe nach:

Am 26.09. sind wir in Marbella angekommen , wo wir die MORGI wohlbewacht im Sommer zurueckliessen.Unser Segelfreund Michael aus Wien traf am naechsten Tag ein und gemeinsam erledigten wir den Grosseinkauf fuer die Ueberfahrt zu den Kanaren.

Am 29.09. "segelten" wir Richtung Gibraltar.Wie die ganze bisherige Fahrt durch das Alboranmeer hatten wir auch dieses Mal keinen Wind,deshalb motorten wir die ganze Strecke bei herrlichem Sonnenschein. Als wir uns ueber Funk in Gibraltar anmelden wollten,antworteten beide Marinas mit"sorry,we are completly full".Wir machten am Immigration-Quay fest um die Einreiseformalitaeten zu erledigen(so etwas gibt es dort noch).Danach "besang" Edgar den Hafenkapitaen solange , bis wir tatsaechlich noch einen Liegeplatz in der Marina Bay Marina bekamen. Den naechsten Tag verbrachten wir damit,das schrullig-englische Gibraltar zu besichtigen, mit Pubs,den oblgatorischen Affen und einem abschliessenden Dinner im indischen Restaurant .

Nachdem wir Tidenkalender und Wetterbericht gecheckt hatten ,starteten wir am 01.10. Richtung Kanaren.Die Strasse von Gibraltar passierten wir problemlos mit achterlichen Winden jedoch voellig konfuser See.Nachdem wir Kurs Richtung Kanaren gesetzt hatten,flaute der Wind immer weiter ab bis er in der Nacht gaenzlich einschlief.Wir konnten es gar nicht glauben , dass wir sogar auf dem Atlantik noch motoren muessen.Die naechsten Tage sprach der Wetterbericht zwar immer von noerdlichen Winden ,tatsaechlich hatten wir ihn aber entweder auf der Nase(also suedlich) oder gar nicht.Jeder Segelversuch endete damit, dass wir entnervt von in Restduenung schlagenden Segeln,knallenden Bloecken und ensetzlich rollendem Schiff den Motor starteten.

Nach 5 Tagen und 5 langen Naechten neigte sich unser Dieselvorrat dem Ende zu.Also entschlossen wir uns , die marokkanische Kueste anzulaufen um unsere Treibstofftanks aufzufuellen.Trotz allem gab es unterwegsaber auch jede Menge Highlights :

Immer wieder bekamen wir Besuch von um unseren Bug spielenden Delphinen,wir sahen 2 riesige Schildkroeten und immer wieder ruhig dahingleitende Pilotwale.Nachts durch Leuchtplankton zu "fliegen",Wale ganz nah am Schiff Schnaufen zu hoeren oder von Moewen angemeckert zu werden , weil man denen fast ueber die Schwanzfedern gefahren ist,das sind mit Worten nicht zu beschreibende Erlebnisse.

ESSAOUIRA war die marokkanische Stadt,die wir am 06.10. gegen 16.00Uhr erreichten.Ein kleiner, enger und eigentlich ueberfuellter Fischereihafen empfing uns mit nordafrikanischer Quirligkeit.Es gab eigentlich keinen Platz fuer uns, aber ein belgischer Segler der laengseits an einem Rettungsschiff lag liess uns an seinem grossen Katamaran festmachen(danke Vincent).Die Einreiseformalitaeten waren zwar langwierig,aber unkompliziert und freundlich.Den naechsten Tag verbrachten wir fast ausschliesslich damit Diesel zu bunkern.Da der Treibstoff im Hafen den einheimischen Fischern vorbehalten war(zollfrei) , bedeutete das fuer uns zu einer ca.2 km entfernten Tankstelle zu gehen,ein 200 l Fass per Handkarren zum Hafen bringen zu lassen ,vom Pier aus mit 20 l Kanistern den Sprit ueber 2 Schiffe zu schleppen um ihn dann in unseren Tank zu fuellen.Dank der "alles ist moeglich" Mentalitaet der Marokkaner war das alles zwar ein bisschen umstaendlich , aber bis zum Nachmittag auch erledigt.

Dann hatten wir endlich Zeit,uns die Stadt einmal naeher anzusehen.Es war phantastisch!Wir fuehlten uns wie in 1000 und 1 Nacht,die Gerueche , die herllich bunten Stoffe und Teppiche -die ganze Stadt ein grosser Basar.Zum Glueck war gerade Ramadan;das heisst,die Haendler waren viel zu erledigt,und liesen uns weitgehend in Ruhe durch die engen Gassen stoebern. Am 2.Tag haben wir dann endlich auch gemerkt,dass unsere Uhren noch immer auf BFT-Zeit (Black-Forest-Time) eingestellt waren.Dort war es 2 Stunden frueher.Nach der Korrektur kamen wir auch besser mit den marokkanischen Oeffnungszeiten zurecht.Den Abend beendeten wir gemeinsam mit den belgischen Katamaranseglern bei Couscous und Minztee in einem Restaurant. Weiter ging es dann am 08.10. ausgeschlafen und mit Wind ,der nach einem halben Tag prompt wieder einschlief.In dieser Nacht waren um uns herum viele Gewitter,die uns aber gluecklicherweise nicht trafen.Ausserdem meldete unser Navtex einen entstehenden Hurrikan ueber Madeira der nach Nordosten zog.Nach einer Schrecksekunde und Nachmessen auf der Seekarte (400 sm Abstand) war klar , dass wir davon nicht behelligt werden wuerden.Der Wind drehte wieder einmal auf SW so dass wir sehr ungemuetlich dagegen andampfen mussten. Porto Calero auf Lanzarote erreichten wir muede aber gluecklich am 11.10. gegen 4.00Uhr.Wir freuten uns alle ueber eine warme Dusche und endlos viel warmes Wasser zum Haarewaschen,wobei es dann aber doch nicht so grossrtig war , denn wenn es vorher lange gewackelt hat , bekommt man unter der Dusche den Eindruck,man kentert mit der gesamten Duschkabine.Daran aenderten auch die sehr sauberen Waschraeume nichts.Nach einem Glas Rotwein schliefen wir gegen 5:30Uhr sauber und zufrieden ein,um nach dem Aufwachen festzustellen , dass wir in einem absolut grossartigem Hafen gelandet sind.Es gibt dort Messingpoller , die tatsaechlich jeden Tag zum glaenzen gebracht werden , freien Internetzugang und richtig gute Pizza. Nach 4 Erholungstagen liefen wir am 15.10.zu unserem vorlaeufig letzten Schlag nach Gran Canaria aus.Und lasst es uns gemeinsam sagen:Wind von vorn und ruppige See unter Motor!

In Puerto de Mogan sind wir dann nach 30 Stunden angekommen . Bevor Michael am 19.10 wieder ins kalte Wien zurueckflog,haben wir gemeinsam mit einem Mietwagen das Inselinnere angeschaut.Wir besuchten auch noch Segelfreunde aus Freiburg ,die mit ihrem Katamaran "Moonyflower" in Las Palmas auf Reede liegen.Auf der "Moonyflower" verbrachten wir einen richtig netten Abend bei Tapas,kaltem Bier und viel Kloen.

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Reisebild

Eintrag #2

3.12.2005

3.12.2005 Puerto de Mogan,Gran Canaria Nun sind wir schon seit 6 Wochen auf den kanarischen Inseln.Es ist immer noch so warm wie in einem sehr guten Fruehling in Freiburg. Die vergangenen Wochen haben wir genutzt,um per Leihwagen die Insel zu erkunden,einige Arbeiten am Schiff durchzufuehren und fuer einen Abstecher nach La Gomera hat’s auch noch gereicht.

Anfang November vereinbarten wir einen Krantermin in der Fischereiwerft,um die Morgi aus dem Wasser zu nehmen.Juan war der bei weitem entspannteste und stressfreiste Kranfueherer,den wir je hatten.Alles lief perfekt und zur vereinbarten Uhrzeit standen wir sicher aufgepallt an Land. Die ganze Aktion fand an einem Freitag statt und da ist hier im ganzen Ort immer Markt.Das heisst viele Verkaufsstaende und unzaehlige Touristen, die zwischen Kran,Schiff ,Hochdruckreiniger und Gerueste schaulustig uns zwischen den Beinen herumflanierten.Ein paar Tage zuvor waren Mauel und Marius aus Freiburg gekommen,die uns beim Arbeiten tatkraeftig unterstuetzten.Nach 5 Tagen an Land konnte unser Schiff wieder zu Wasser gelassen werden, mit frischem Antifouling,neuen Opferanoden;die Zeit hat sogar noch fuer einen completen Ueberwasseranstrich gereicht und unsere Morgi hing strahlend rot in den Krangurten.

In der darauffolgenden Woche fand in Las Palmas das “WOMAD-Musikfestival”statt.Das ist ein Festival mit mehreren Buehnen in der Innenstadt und der Seepromenade.Der Eintritt ist frei und viele, hauptsaechlich afrikanische Bands,treten doch waehrend des Wochenendes auf.Wir haben uns zusammen mit Petra und Marcel von der “Baal” ein Konzert von Salif Keita aus Mali angehoert,und fanden es toll. Von der ARC hatten wir im ersten Bericht schon geschrieben,am 20.11.war Start von fast 300 Schiffen.Am Vorabend war noch eine grosse Abschiedsparty angekuendigt,und da es die 20. ARC war und sie auch noch ein grosses Feuerwerk versprachen (in Spanien sind die normalerweise gigantisch)fuhren wir nach Las Palmas.Wir erwarteten,dass die vielen Segler ein rauschendes Fest feiern,aber es war richtig langweilig.Das Feuerwerk dauerte auch nur 5 Minuten und dann war eigentlich alles schon vorbei. Danach wollten wir eigentlich gleich nach La Gomera starten,mussten diesen Start aber dauernd verschieben,da unser in Deutschland bestelltes neues Gennaker (78qm!) immer noch nicht eingertoffen war.Zuerst hiess es 5 Tage,zum Schluss waren es aber dann doch 4 Wochen bis wir die Benachrichtigung erhielten,dass das gute Stueck nun unter Zollverschluss auf dem Flughafen von Las Palmas ruhte.Es dauerte dann noch einmal fast 1 Tag und unzaehlige Nerven bis wir das Segel endlich in den Haenden hielten. Einer Abfahrt nach Gomera stand nun nichts mehr im Wege und der Wind war als Gennakertestwind angekuendigt.Jedoch,wie so oft,hatten wir Flaute und konnten uns ueber unseren perfekt laufenden Motor freuen.Durch die Geraeusche angelockt besuchte uns eine richtige Delphingrossfamilie,wir sahen jede Menge Wasserschidkroeten.Im Kanal zwischen Teneriffa und La Gomera liessen sich richtig grosse Wale sehen.Mit ihren 5 bis 6 Meter Laenge sahen sie wirklich beeindruckend aus;sie schwammen ganz ruhig und bliesen immer wieder grosse Wasserfontaenen aus.

Nach 12 Stunden erreichten wir den Hafen von San Sebastian auf Gomera zwar in Dunkelheit,da aber Petra und Marcel von der “Baal” schon seit ein paar Tagen da waren konnten sie uns einen Liegeplatz reservieren(was noetig war) und uns beim Anlegen helfen. Auf Gomera ist Samstag Markttag und das hiess fuer uns ein Roggensauerteigbrot und Tessiner Nusskuchen.Man freut sich wirklich ueber solche Dinge und mit Kuchen ,Hefezopf und einer Thermoskanne Kaffee ging es dann mit Petra und Marcel zu einem Strandpicknick.Schwimmen konnten wir auch noch;was fuer ein perfekter Tag! Sonntag fuhren wir mit einem Leihwagen ueber die Insel,die uns richtig faszinierte.Wir sahen wilde Canyon,in den Bergen gab es dichten Nadelwald und auch sonst war die Insel sehr gruen.Schoen war auch,das es hier keine Bausuenden gab,den sanften Tourismus praktizieren sie hier wirklich.Am Abend waren wir in Valle Gran Rey-der “Hippietreffpunkt” und hoerten den Sonnenuntergangstrommlern zu.Jede Menge Menschen trafen sich dazu am Strand,eswas eine grossartige Stimmung.Vermutlich trafen sie aber an diesem Abend nicht den richtigen Rhythmus,denn am naechsten morgen kam: Tropical Storm “Delta”.

Am Montag gegen 10.00Uhr informierte uns unser Stegnachbar ueber den aufziehenden Sturm;er hatte davon in den Lokalnachrichten gehoert und im Ort waren sie schon dabei,die Geschaefte dichtzumachen.Der Hoehepunkt sollte gegen 19.00Uhr sein,wir hatten also genuegend Zeit das Schiff zu sichern.Ueber Funk informierten wir noch weitere Segler,fruehstueckten zu Ende und begannen dann alles zu verstauen.Wir beobachteten stuendlich das Barometer,es fiel zwischen 1 bis 2,5 Hektopascal pro Stunde. Begonnen hatten wir bei 1008 und den tiefsten Punkt erreichten wir bei 993.Edgar tauchte nach der Grundkette-da wir an Fingerpontons lagen hatten wir eigentlich keine Mooring-und konnten uns deshalb mit einer Privatmooring in Surmrichtung zusaetzlich sichern.Nachdem wir gut und sicher festlagen halfen wir anderen Seglern .Es wurde immer dunkler und die Boen immer boesartiger und es gab immer wieder was zu tun.Wir waren die meiste Zeit auf dem Steg,um rechtzeitig zu sehen,wenn ein Festmacher veraendert werden musste.18.30Uhr war dann der Hoehepunkt erreicht,es war kurz komplett windstill und blies dann genauso stark mit ca. 60 Grad Winddrehung.In den Boen wurden Windgeschindigkeiten bis maximal 60kn. gemessen(ab 63 sind es 12 Windstaerken).Dank der fruehzeitigen und recht genauen Ankuendigung durch Wetterberichte kamen bis auf kleinere Schaeden alle ungeschoren davon obwohl das Auge des Sturms direkt ueber uns hinwegzog. 2 Tage spaeter konnten dann auch ca.30 nach Claudia’s Meinung voellig irre Ruderer mit ihren Minibooten Richtung Antigua starten.Die Einer,Zweier und Vierercrews starteten im Rahmen einer Ruderregatta eines englischen Veranstalters.Der Minusrekord liegt bei 111 Tagen fuer die Ueberfahrt.Am Ufer war auch das Boot der ersten 2 Ruderer ausgestellt. Auf einem dort angebrachten Schild war zu lesen:”only the boat survived”,quasi als “Motivationshilfe” fuer die angehenden Seehelden,was wohl nur mit englischem Sinnn fuer Humor zu erklaeren ist.

Schweren Herzens und mit allen guten Wuenschen verabschiedeten wir uns auch noch von der “Baal”,die am selben Tag Richtung Kapverden gestartet sind. Am naechsten Tag warfen wir in aller Fruehe die Leinen los um “nach Hause”das heisst,nach Gran Canaria zurueckzufahren,wo wir gegen Mitternacht ohne Probleme ankamen. Hier werden wir noch ein paar restliche Vorbereitungen treffen fuer unseren Start am 31.12..

Ende Eintrag#2




Eintrag #3

25.1.2006

24.01.2006 Saint Martin 1200 UTC

ANGEKOMMEN!!!

Nach genau 23 Tagen sind wir (fuer die MORGI in rekordverdaechtiger Zeit) in der Karibik angekommen. Die Ueberfahrt war,ungewoehnlich fuer diese Route, sehr rauh.Wir hatten keine Stunde unter 20kn, oft aber 30-35kn Wind mit dementsprechend hoher Welle. Ausser unzaehligen blauen Flecken und 2 Platzwunden(Andi) haben wir die 3267 nm lange Ueberfahrt muede aber unbeschadet hinter uns gebracht. Bald mehr,jetzt erst einmal Ausschlafen und Pizza!

Ende Eintrag #3




Eintrag #4

09.02.2006

N 18°09 W 63°03

Grüße

Wieder in Fort Luis , St. Martin. Endlich Zeit und Internetzugang um den längst fälligen Bericht zu schreiben.

Die letzten 2 Wochen in Pto Mogan , Gran Canaria waren angefüllt mit Vorbereitungen für die immer näher rückende Abfahrt. Nach langem Suchen fanden wir in Las Palmas endlich jemanden(Fred) der uns kompetent beim Kauf einer Kurzwellen-Funkanlage half, zu der wir uns erst nach reichlicher Bedenkzeit entschlossen hatten. Fred konnte uns eine solche auch besorgen, und was noch wichtiger war, sie an Bord anschließen und in Betrieb nehmen. Daß der Einbau dann wieder einmal erst in letzter Sekunde erfolgte war nicht vorherzusehen, aber immerhin hat es noch geklappt.

Einkauf

Am 26.12.2005 landetet unser Freund Andi in Las Palmas um die Tour in die Karibik gemeinsam mit uns zu segeln .Am nächsten Tag stand die Verproviantierung auf dem Plan. Mit einem viel zu kleinen Leihwagen fuhren wir in 2 große Einkaufszentren Richtung Las Palmas. Nach 3 Stunden Einkauf standen wir vor dem Problem, den Inhalt von 3 gestapelt vollen Einkaufswägen in den Peugeot 106 so zu stauen, dass auch wir noch hineinpassten. Am Hafen angekommen, halfen uns Edgar’s Neffen den ganzen Kram vom Auto aufs Boot zu schaffen, wo wir dann jeden cm³ nutzten um alles seefest zu stauen. An „ unserem Steg“ hatte noch ein deutsches Paar, Michaela und Volker, mit ihrer 46’ Maramu „La Gitana“ festgemacht. Die Beiden wollten zeitgleich und mit dem selben Ziel starten, und weil auch die Chemie gleich stimmte, beschlossen wir die Atlantiküberquerung gemeinsam zu beginnen. Da sie das weitaus schnellere Schiff haben, war klar, dass wir sie trotzdem bald am Horizont verschwinden sehen würden.

Am 31.12.2005 war dann, wie geplant, alles gerichtet. 10 frische Broote eingekauft und unsere Besucher( Doris und Klaus mit unserem Patenkind Paul sowie Edgar’s Schwester Manuela mit ihren Söhnen Thomas und Bernd) standen mit Taschentuch zum Winken vor der MORGI. Bis der noch eben eingeholte Wetterbericht alles änderte. Südwestlich unserer Route hatte sich der Tropical Storm „Zeta“ gebildet. Ein Tropical Storm ist die Vorstufe zu einem Hurrican und statistisch gesehen am 31.12. in dieser Gegend nicht möglich. Seine Zugbahn war noch nicht vorherzusehen, und nach unserer Erfahrung mit Tropical Storm „Delta“ verspürten wir nicht die geringste Lust in so einen Schlamassel hineinzurauschen. Also haben wir unsere Abfahrt erst einmal um 24 Stunden verschoben. Das bedeutete auch, dass wir Silvester noch im Hafen feiern konnten. Besonders nach Feiern war uns allen nicht zu mute, da wir wegen der verschobenen Abfahrt und dem drohenden Tropical Storm „Zeta“ recht angespannt waren. Trotzdem genossen wir das spanische Feuerwerk bei einigen „Drinks mit Schirmchen“. Am nächsten Tag prognostizierte der Wetterbericht die Zugbahn des TS „Zeta“ weg von unserem Kurs und so beschlossen wir gemeinsam mit Michaela und Volker, jetzt aufzubrechen. Wir verabschiedeten uns von unseren, während unserer fast 3monatigen Liegezeit in Puerto de Mogan, liebgewonnenen Menschen und warfen kurz vor 12:00 UTC die Leinen los. Nach einer knappen Stunde machten wir den Motor aus, um ihn erst wieder 1 nm vor St.Martin zu starten. Die ersten 3 Tage waren geprägt von Seekrankheit und einer ständig anwachsenden Zahl von blauen Flecken(Claudia und Andi), da wir uns an die großen Wellen erst gewöhnen mussten. Dementsprechend bestanden die Mahlzeiten auch eher aus Schonkost, wobei uns bei den täglichen Funkrunden mit „La Gitana“ regelmäßig das Wasser im Munde zusammenlief.Ein Beispiel für ihre 5 Sterne Küche:Goldmakrele(natürlich selbst gefangen) in karamellisierter Zitronen-Weißweinreduktion.Für uns klang das wie eine Nachricht von einem anderen Stern.

Wellen und Wind waren deutlich höher und mehr, als in allen Berichten beschrieben , die wir über Atlantiküberquerungen gelesen hatten. Von wegen relaxen unter Passatsegeln. Wir hatten nie unter 20kn Wind, eher 25kn, und in den vielen Squalls oft bis zu 40 kn. Die Wellenhöhen waren nie unter 3m und bis zu 5m hoch. Daran änderte sich sich während der gesamten 23 Tagen nichts. Dazu kamen Kreuzseen auf der gesamten Strecke aus 3 Himmelsrichtungen.Für unser Bordleben bedeutete das: Zum Schlafen suchte sich jeder einen Platz auf dem Boden aus, an dem er sich möglichst stabil verkeilen konnte. Auf dem Fußboden war es am ruhigsten, wobei ruhig eher relativ zu verstehen ist.

Schlafen

Claudia baute sich zwischen abgeklappter senkrechter Tischplatte und Wand ein Lager auf, Andi nahm die andere Seite der Tischplatte, d.h. er schlief unter dem Tisch und Edgar richtete es sich auf dem Fußboden der Achterkajüte „gemütlich“ ein.Beim Schlafen musste man sich dann so krumm legen, dass man sich mit Rücken, Po und Knien verkeilen konnte. Bei rein rechnerisch 6 Stunden Freiwache pro Nacht brauchte man mindestens 2 Stunden bis man sich trotz Geschaukle soweit entspannen konnte, dass man einschlief. Kochen war noch schwieriger und selbst Frühstück richten eine Herausforderung. Edgar war der Einzige, der diese Herausforderung ohne größere Katastrophen meistern konnte. Aber nicht alles war schwierig. Wir haben die gute Stimmung an Bord sehr genossen. Als 3 Freunde sind wir gestartet und als 3 Freunde kamen wir auch an. Selbstverständlich ist das nicht;
Danke Andi!

Ein echter Genuss waren die täglichen Funkkontakte. Jeden Tag, pünktlich auf die Minute um 16:15 UTC, gab es die Wetterberatung von Willy. Willy ist ein Segler und Amateurfunker, der von seiner Yacht aus, unzählige Segler auf ihrer Atlantiküberquerung mit maßgeschneiderten Wetterberichten versorgt. Zunächst erklärt er sehr genau und verständlich die aktuelle Wetterlage und ihre Entwicklung. Dann wird jedes Schiff einzeln aufgerufen und bekommt für die momentane Position seinen ganz privaten Wetterbericht mit Vorhersage für die nächsten 96 Stunden. 2x am Tag trafen wir uns per Funk mit Michaela und Volker von der „La Gitana“. Sie waren uns zuerst davongesegelt, aber nachdem sie wegen Problemen am Wellenlager auf den Kapverden einen Zwischen-Reparatur-Stop einlegen mussten, segelten sie schließlich in unserem Kielwasser. Bei diesen Funkrunden konnten wir uns gegenseitig über die ruppige Situation austauschen, und geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid. Ein absolutes Highlight war ein ca.8m langer Wal(Blauwal?). Dieses riesige Tier begleitete uns, oft nicht mehr als 2 Meter entfernt für über 1 Stunde. Dabei drehte er sich immer wieder auf die Seite oder seinen Rücken, und zeigt uns so seinen weißen Bauch. Um mit unserem Tempo von ca.6kn mitzuhalten genügte ihm hin und wieder eine kaum merkliche Bewegung seiner 2Meter breiten Schwanzflosse. Trotz seiner Größe wirkte das alles sehr elegant. Ein paar Tage später hatten wir noch einmal eine Walsichtung. Sie waren zu zweit, auch ca. 8Meter lang, aber die See war so ruppig, dass es schwierig war sie zu beobachten. Ansonsten sahen wir insgesamt 7 Schiffe bzw. große Frachter, einige davon recht nah. 2 unerwünschte Abwechslungen waren die Unfälle von Andi. Der erste führte zu einer klaffenden Platzwunde am Kinn, die mit jeder Menge Steristripps versorgt werden musste. Grund war eine völlig aus der Bahn gelaufene große Welle, die das gesamte Schiff erfasste, wir deshalb fast komplett auf der Seite lagen und Andi auf die gegenüberliegende Genuawinsch aufschlug. Die Ursache der 2. Verletzung war das abgebrochene Ruderblatt der Windsteueranlage. Das Schiff war schwierig auf Kurs zu halten und in den Kreuzseen flog Andi , unter dem Tisch liegend, so durch die Luft, dass er vom Feuerlöscher auf das rechte Jochbein „geküsst“ wurde, was eine ca.3 cm lange stark blutende Platzwunde hinterließ. Ein paar Steristripps später turnte Edgar dann mitten in der Nacht auf unserer Badeplattform herum, um das abgebrochene Ruderblatt zu ersetzten. Unnötig zu erwähnen, dass die Wellen hoch waren, aus 3 verschiedenen Richtungen kamen und jede Menge Squalls auf uns warteten. Wie fast die gesamte Strecke fuhren wir auch jetzt mit kleingereffter Fock Höchstgeschwindigkeit.

Trotz der ruppigen See und der dadurch bedingten harten Lebensbedingungen an Bord gab es kein böses Wort und wir genossen das zunehmend wärmer werdende Klima zumindest tagsüber; unsere Standartbegleitung nachts war immer noch das komplette Ölzeug. In der letzten Nacht- wir waren alle schon wegen des bevorstehenden Landfalls ziemlich aufgeregt- kam voraus zunächst ein heller Lichtschein in Sicht, der sich dann im Lauf der nächsten Stunden zu 2 großen Lichtpunkten entwickelte. Es waren Anguilla an steuerbord und St. Martin auf backbord. Wir fühlten uns großartig nach 23 Tagen wieder Bäume, Häuser uns Autos zu sehen. Mit immer noch 25kn Wind im Rücken preschten wir mit kleingereffter Genua dem Hafen Fort Luis entgegen, wo wir gegen 12:00UTC nach

3267,4 nm 23 Tagen (und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,6kn)

festmachten. Gefeiert haben wir das alles mit einer kalten Flasche Glottertäler Sekt und einer ausgiebigen Dusche für uns alle, inklusive unser perfektes Schiff. Am Abend verwirklichten wir dann den Traum, den wir 23 Seetage lang geträumt hatten: 1. Drink mit Rhum und Schirmchen 2. frischen Salat 3. Pizza und vorneweg so viel frisches Baguette, dass der Ober mit Nachschub kaum Schritthalten konnte. Und das Beste daran war, wir konnten alle an einem Tisch sitzen. Schon 2 Tage später flog Andi dann am 26.01.2006 zurück ins inzwischen winterlich kalte Deutschland. Nur wenige Stunden später kamen mit buchstäblich dem letzten Tageslicht unsere Freunde Michaela und Volker an. Große Freude auf beiden Seiten, als wie ihre gelungene Atlantiküberquerung mit einem kalten Glas Sekt auf der „La Gitana“ feiern konnten.

Pizza

Die nächsten Tage genossen wir den karibischen Flair von St. Martin und haben uns und die MORGI wieder auf Vordermann gebracht. Pünktlich zu Claudia’s Geburtstag am 30.01. sind wir in die Anse Marcel gefahren, wo wir neben der „La Gitana“ vor Anker gingen. Endlich Schwimmen! Abends haben wir an Bord der MORGI mit Michaela und Volker Claudia’s 37. Geburtstag bei einem 3Gänge Menü und den einen oder anderen Schluck Chardonnay gefeiert. Zuvor hatte Michaela sogar noch an Bord der „La Gitana“ einen leckeren Geburtstagskuchen gezaubert. Nach einer unruhigen Nacht im Schwell kehrte am nächsten nach 2 Stunden Ankeraction mit Bug- und Heckanker endlich die erhoffte Ruhe ein. Wir unternahmen gemeinsam mit Michaela und Volker einen Mini-Landausflug, versorgten uns mit frischem Brot, und blieben insgesamt 3 Nächte. Das nächste Ziel war die Ile Fourchue, eine 12nm entferntes Naturschutzgebiet mit herrlichen Tauchgründen. Nachdem wir gut und sicher an einer Boje festgemacht hatten, stand Tauchen auf dem Plan. Am Schwierigsten daran war, 2 Erwachsene und den ganzen Tauchkram in unser 2,20m kleines Dinghi hinein und dann vor Ort wieder hinauszubekommen. Irgendwie ging das alles gut und bald schwebten wir zusammen mit Volker über wunderschöne Korallen. Es gab so viele bunte Fische zu sehen, dass wir später beschlossen, uns ein Fischbestimmungsbuch anzuschaffen. Als wir um eine Riffecke schwammen, landeten wir direkt vor einem sehr großen und sehr finster dreinblickenden Barakuda. Mit seiner 1,50m Länge wirkte er recht bedrohlich. Als dann noch seine 4 „Brüder“ in ähnlichen Ausmaßen dazukamen, beschlossen wir umzukehren. Nach 70Minunten waren wir dann wieder an der Wasseroberfläche und hatten uns viel zu erzählen. Das Highlight des nächsten Tages war das Essen bei Michaela und Volker. Nachdem sie uns während der Atlantiküberquerung von ihren kulinarischen Genüssen erzählt hatten, gab es am Abend die Goldmakrele in karamellisierter Zitronen-Weißweinreduktion an Kartoffeln provencal. Ein unbeschreiblicher Genuss!

Ankern

Nach 2 Tagen ging es dann weiter in die nur 2,5nm entfernte Anse de Colombier auf St. Barth. Da diese Bucht nur mit einem Schiff oder nach einem langen Fußmarsch zu erreichen ist, war es dort sehr ruhig. Wasserschildkröten schwammen herum und Pelikane waren auf der Jagd nach Fischen. Die Unterwasserwelt war ebenso phantastisch, was wir bei einem Tauchgang um das vorgelagerte Riff feststellen konnten. Der weiße Strand mit seinen großen Felsen war der ideale Ort für ein Picknick. Michaela und Volker fanden diese Idee auch gut und so enterten wir in der Dämmerung den Strand mit Salat, Wein und Brot, und ließen es uns richtig gut gehen. Das mit dem Sonnenuntergang hat wegen einer großen Wolke nicht so gut funktioniert, aber der Himmel war feuerrot angemalt. Wir plauderten bis spät abends.

Picknick

Am nächsten Tag wollten wir „um die Ecke“ nach Gustavia. Das Anker- und Bojenfeld war so voll, dass wir uns dazu entschlossen, in den Hafen zu fahren. Festgemacht wurde mit Buganker und Heckleinen. Durch die ständig vorbeifahrenden Boote und starken Schwell war es jedoch sehr unruhig. Der Ort selbst hat weniger karibischen Flair als viel mehr den Duft der großen und vor allem teuren Welt. Unfassbar, was man angeblich alles braucht( Röcke für 480€). Glücklicherweise fanden wir ein recht preisgünstiges Restaurant mit einer richtig guten Pizza und phantastischen Profiterollos zum Nachtisch. In dieser Nacht hat keiner von uns vieren viel geschlafen. Dafür war es definitiv zu unruhig und unsere Schiffe rissen mit fürchterlichem Knarren an den Festmachern. Nach dem Frühstück ging es bald wieder zurück nach St. Martin. Unzählige Regensqualls begleiteten uns. In den ruhigen Momenten probierten wir zum ersten Mal unseren neuen Gennaker aus. Wahnsinn!!!!!!!!! Es ist zwar stressig ihn zu setzten, die Belohnung dafür aber riesengroß. Mit 7-8kn rauschten wir wie auf Schienen über das Wasser. Es war fast wie Fliegen. Mit dem letzten Regenguss erreichten wir Fort Luis, wo wir gut und sicher im Hafen festmachten. Dank dem „hervorragend ausgebildeten und hoch motiviertem“ Marinapersonal war schon der 3. uns zugewiesene Liegeplatz lang genug für die MORGI. Für die nächsten Tage stehen Verproviantieren und kleinere Arbeiten am Schiff an. Das nächste Ziel sind die British Virgin Islands zu denen wir am Samstag aufbrechen wollen.

Sprung

Ende Eintrag #4




Eintrag #5

15.03.2006

Position 18 , 25’ N , 64 , 36’ W , Tortola

Die Ueberfarhrt in die BVI dauerte 16 Stunden. Gestartet sind wir spaetnachmittags zusammen mit Michaela und Volker von der La Gitana. Vollmond,klares Wetter,unzaehlige Sterne , ruhige See und der Wind mit 15 kn aus der richtigen Richtung. Die Summe all dessen machten die Ueberfahrt nach Virgin Gorda zu einem traumhaft schoenen Erlebnis. So gegen 10.00Uhr fiel unser Anker in den weissen Korallenstrand vor Spanish Town, Virgin Gorda neben der La Gitana, die schon 3 Stunde vor uns angekommen war. Zunaechst der obligatorische Sprung ins Wasser, dann fahren wir mit dem Dinghi zum Customs und Immigrations-Office zum Einklarieren. Nach dem Ausfuellen von 4 Formularen mit so sinnigen Fragen nach Bruttoregistertonnen des Schiffs!!! , und nachdem 20 Dollar den Besitzer gewechselt hatten , waren wir legal auf dem Gebiet ihrer Majaestaet von England. Eigentlich wollten wir die Gebuehren fuer den Nationalpark ebenfalls bezahlen und der Offizielle erklaere sich auch dafuer verantwortlich, konnte aber den passenden Preis fuer uns nicht ermitteln , und so liessen wir es dann sein.

Wir verholten uns darauf in die nahegelegene Savannah Bay wo wir geschuetzt hinter einem Korallenriff ankern konnten. Die Durchfahrt durch die Korallenriffe gelang mit Augapfelnavigation, d.h. Edgar steht am Bug und sucht den Grund nach Untifen ab ( an den verschiedenen Farben erkennbar) und Claudia steuert auf Edgar’s Handzeichen mehr oder weniger im Zickzack zum Ziel. Ein herrlicher , ungestoerter Ankerplatz mit weissem Strand und dem Riff direct neben unseren Schiffen. Zum Tauchen war es zu flach, aberbeim Schnorcheln umschwammen uns jede Menge bunte Rifffische.

Augapfelnavigation

Am naechsten Tag fuhren wir “ um die Ecke” in den Gorda Sound , wo wir in Drake’ s Anchorage wieder hinter einem sicheren Riff vor Anker gingen. Wieder ein ruhiger Ankerplatz mit wenigen Ankerliegern. Am naechsten Tag gingen wir zusammen mit Volker an der Aussenkante des Riffs tauchen. Die Fahrt dahin mit den Dinghis war aufregend, da ueber dem flachen Riff eine ordentliche Duenung stand.Die Belohnung war ein Tauchgang an einem intakten Riff mit Stachelrochen , Adlerrochen, Schildkroeten und Barakudas. Wir blieben 3 Tage und segelten dann ins 12sm entfernte Anegada. Trotz gutter Sicht sieht man die Insel erst , wenn man fast darueber gefahren ist, denn ihr hoechster Punkt ist lediglich 14mueM. In unserem Reisefuehrer wurde sie als Synonym fuer Schiffbruch beschrieben, da das sie umgebene Riff ( das 3. groesste der Welt) hunderten Booten zum Verhaengnis wurde.Trotzdem war die Insel von vielen Charteren besucht und wir teilten die Reede mit unzaehligen Schiffen. Anegada ist beruehmt fuer den besten Lobster in der Karibik. Anstatt in eines der vielen Restaurants am Ufer zu gehen, kauftem wir einem Fischer seine letzten beiden Lobster ab , die wir dann abens auf der La Gitana grillten. Am 3. Tag war Schluss mit Dolce Vita und Claudia “eroeffnete” ihre karibische Naehstube. Dank der in Gran Canaria erworbenen Naehmaschine, mehreren qm Persenningstoff, dem Hondagenerartor und Claudia’s Tatendrang konnte sich das Ergebnis am Abend sehen lassen: das Dinghi, die Rettungsinsel und der Kompass hatten ein massgeschneidertes Cover (UV Schutz) und wir das Gefuehl fuer productive Arbeit noch nicht ganz verloren zu sein.

Naehen

Jost van Dyke war nur einen Steinwurf entfernt.Diese nach einem hollaendischen Piratenkapitaen benannte Insel versprach laut unserem Reisefuehrer ein idyllischer Fleck zu sein. Der Meinung waren offensichtlich auch hunderte andere Segler, d.h. ueberfuellte mit (gebuehrenpflichtige)Bojen zugepflasterte Buchten und ein ziemliches Ankerchaos in der einzigen Ankerbucht.Das es trotzdem ein schoener Geburtstagsabend von Edgar wurde, lag vor allem an Volker’s eisernem Wille fuer diesen Abend einen Fisch zu fangen .Nach etlichen Seemeilen Umweg wurde er ( und wir) mit einem praechtigen Bonito belohnt, der abends auf dem Bordgrill der MORGI landete. Vorbei an ueberfuellten Buchten ankerten wir in Sopers Hole, Tortola fuer eine Nacht am Ende eines grossen Bojenfeldes. Hier konnten wir unsere Vorraete zu halbwegs Annehmbaren Preisen auffuellen.

Preise: Das ist schon ein sehr besonderes Thema in den BVI.1 Baguette vom Vortag fuer 3,50 Dollar , 1 Liter Milch fuer 2,30 Dollar 2 Stueck Huehnerbrust fuer 30 Dollar , Zahnpasta 12 Dollar ……. .Das hat mehr mit Piraterie als mit Preisgestaltung zu tun. Der Abschied fiel uns leicht. Das naechste Ziel war Norman Island, eine kleine unbewohnte Insel in 6 sm Entfernung.Dort hatten wir “unser”Karibikidyll gefunden. Eine kleine sichere Bucht, Sandstrand jede Menge Tauchgruende, Pelikane Schildkroeten…. Wir blieben 6 Tage , die wir mit Schwimmen und Tauchen verbrachten. Dank Volker’s Tauchkompressor konnten wir dort etliche Tauchgaenge unternehmen und die Flaschen dann abends auf der La Gitana wieder fuellen. Dass das Knattern des Kompressors in der Traumbucht nicht bei allen Ankerliegern Begeisterung hervorrief sei hier nur am Rande erwaehnt. Als das letzte Gemuese gegessen, das letzte Wasser getrunken und der sich haeufende Bordmuell so langsam zu einem Problem geworden waren , zog es uns dann doch in Zivilisation. Roadtown Tortola.Unsere Vorraete konnten wir hier zu irrwitzigen Preisen auffuellen , und das ist so ziemlich das possitivste, was man von Tortola sagen kann.Zusammengefasst heisst das :First Class Preise fuer 3. Welt Service.

Strandzusammen

Ende Eintrag #5




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